Vertrieben und selber vergeigt - Erbe einer gescheiterten Brut
Lange musste ich an der Überschrift überlegen, wie man alles in möglichst einer Zeile beschreiben kann. Gar nicht so einfach 😀 Nachdem ich schon vor 2-3 Wochen den Nistkasten „Hulsberg 2“ von den Nachbarn meines Freundes in Lüdenscheid vom Netz genommen hatte, kam ich gestern dazu, ihn zu räumen und zu modernisieren.
Einige Besucher und Zuschauer unter Ihnen erinnern sich sicherlich noch an die Odyssee im Nistkasten „Hulsberg 2“ bei dem eine Kohlmeise bereits 10 Eier gelegt hatte und schließlich dann von einer anderen Kohlmeise gewaltsam vertrieben wurde. Den Kampf gewann das fremde Meisenpaar und überbaute das Nest der vorigen Meisen mitsamt ihrer 10 Eier. Sie schaffte neues Moos herein und bildete über dem ursprünglichen Gelege eine neue Nestmulde.
Doch Tage vergingen, 3 Wochen vergingen und es erschienen keine Eier! Und nach 3 Wochen dann plötzlich Nestaufgabe mit nachfolgendem Leerstand! Somit war die spontane, gewaltsame Eigentumsübertragung komplett für die Katz 😀 Somit war die Brutsaison 2024 in diesem Nistkasten gelaufen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Auch im benachbarten, ca. 100 m entfernten Nistkasten Hulsberg 1 war die Saison ein Reinfall – hier ist dem Weibchen am 3. Tag nach Schlüpfen der Kücken etwas zugestoßen und 9 3 Tage alte Küken kauerten bei Kälte und Regen ohne Mutter nachts im Nest – da musste ich eingreifen und brachte das Nest noch in der Nacht in eine Wildvogelstation. 7 von 9 haben wohl überlebt*. Leider kam sehr bald aber kein Update seitens der Betreiberin mehr und meine mehrfachen Nachfragen blieben gesehen unbeantwortet! Sehr blöd, sehr schade! Somit liegt es nicht an mir, warum keine Updates mehr gekommen sind…
Räumung, Inspektion und Modernisierung des Nistkastens
Den Nistkasten Hulsberg 2 (Nachbarn) habe vor 2 Wochen bereits demontiert und mit nach Siegen genommen, um ihn etwas zu modernisieren und auch zu räumen. Das alte Nest habe ich entfernt und aus Neugierde mal geschaut, was aus den 10 Eiern eiegentlich geworden ist. Auch stellten einige Zuschauer immerwieder die Frage, was denn mit den verwaisten sowie unausgebrüteten Eiern im Nest eigentlich passiert: Nichts!
Wie erwartet lagen die Eier unter dem neuen Nestüberbau noch genauso da wie sie gelegt wurden. Auch war ein ABC-Alarm nicht erforderlich und es roch nicht übel! 😀
Ich räumte alles aus, bürstete einmal durch und saugte den Rest dann mit einem Industrie-Staubsauger ab. Danach habe ich eine neue Kamera eingebaut. Zwar derselbe Typ wie zuvor (Reolink RLC 410W), jedoch in einer neuen Hardware-Revision, die ein besseres Bild liefert als die vorige Generation. Da ich Nistkästen mit Kameratechnik auch zum Kauf anbiete, habe ich mich entsprechend mit Kameras eingedeckt. 🙂
Auch die Aufhängung am Nistkasten habe ich geändert und die beiden Laschen montiert. So kann der Nistkasten ohne Werkzeug auch abgehangen werden. Eine wesentliche Vereinfachung, die ich bei allen anderen, eigenen Kästen bereits nachgerüstet habe und bei Nistkästen für Kunden schon lange Standard ist! 🙂
Seit gestern hängt der Nistkasten wieder und der Stream ist online. Nun können hoffentlich bald die ersten Übernachtungsgäste kommen, – Blau oder Kohlmeisen, die gerne Nistkästen zum Schlafen im Winterhalbjahr nutzen.