Igel im Winterschlaf & unerwünschter Besuch vom Waschbär!

Nun ist es soweit und die die Igelsaison 2025 hat vorletzte Nacht bereits ihr Ende gefunden und es gab keinerlei Igelaktivitäten mehr in beiden Häusern! Nun dürften sie den Winterschlaf angetreten haben und somit sind die Igelhäuser nun bis voraussichtlich März/April 2026 leer. Es war ein sehr schönes Igeljahr, ohne Komplikationen und am Ende gar mit Nachwuchs! 🙂 Hoffentlich beglückt uns auch 2026 wieder mit vielen Igelmomenten! 🙂

Waschbär versucht Igelhäuser zu plündern

Unerwünschten Besuch gab es vor 2 Tagen dagegen vom Waschbär! 4 Jahre ließ sich zum Glück keiner auf meinen Kameras blicken, – und jetzt ist wieder einer erschienen. Er versuchte sich zunächst an den Igelhäusern, doch durch die Rattenklappen, den reduzierten Deckenhöhen im Korridor und den Labyrintheingängen wurde eine Plünderung verhindert. Danach ging es weiter zum Vogelhaus. Doch durch den glatten Metallfuß gab es auch hier nur den Zonk! Nun versuchte er sich noch an den Rattenfallen, bzw. dessen Ködern. Durch gesicherte Boxen kam er da nicht dran. 


Nach 4 Minuten verzog er sich endlich und kommt hoffentlich nie wieder!


Der Waschbär ist eine invasive Art, vom Menschen eingeschleppt und er hat soweit keine natürlichen Fressfeinde, weshalb er sich unkontrolliert vermehrt und massive Schäden anrichtet, – sowohl an Gebäuden als auch im einheimischen Ökosystem. Der Waschbär wurde 1934 erstmals in Deutschland freigelassen, vermutlich aus Pelzfarmen im Bereich des Edersees. Seitdem vermehren sie sich immer weiter, da Waschbären extrem anpassungsfähig sind und alles fressen können, von geschützten Tieren bis Aas oder Essensreste aus Mülltonnen.


Wir hatten vor einigen Jahren in der Firma 500-600 m entfernt ein massives Waschbärenproblem und sie richteten im Dach große Schäden an. Urin tropfte von der Decke auf sündhaft teure Maschinen und Anlagen, auf Werkzeuge bzw. Werkzeugschränke. Teilweise tropfte Urin auch nur haarscharf an mir vorbei. Teilweise waren auch Fäkalien verflüssigt die Wände hinuntergelaufen. Absolut widerlich, gesundheitsgefährdend und mit teuren Reparaturkosten für die Schäden, die keine Versicherung zahlt! Ebenso kriegt man eine alte Halle kaum 100% dicht. Der Fall ging auch ins Fernsehen und am Ende gebot ein Jäger dem Problem mit Fallen Einhalt! 12-13 Waschbären wurden binnen eines Jahres gefangen, der Schwerste mit 11 kg!


Sollte der Waschbär hier jetzt vermehrt erscheinen, werde ich ebenfalls einen Jäger beauftragen, denn Tier und Artenschutz sind 2 verschiedene Dinge! Ich möchte bei meinem Projekt einheimische, geschützte Tiere beobachten und auch schützen, – und keine invasiven Arten wie Waschbären, Hauskatzen, Nutrias oder auch Nilgänse durchfüttern. Der Waschbär ist „süß“, – das war es aber auch und wer die Schäden einmal hat, findet es spätestens dann nicht mehr „süß“, wenns ans eigene Portemonnaie geht! Ich finde es allgemein auch immer erschreckend wie irritierend, wie einige die Interessen einer invasiven Art über die Interessen eines ganzen Ökosystems stellen und fordern, dass man sie gewähren lässt und sich noch beweihräuchern, indem sie Waschbären gar aktiv füttern und somit zur Verschlimmerung der Probleme beitragen!

Ich bin dafür, dass der Waschbär (sowie andere invasive Arten mit Schadpotenzial) konsequent bejagt werden dürfen, – ohne „Schonzeiten“, die für weitere rasante Vermehrung genutzt werden. Als weniger drastische Methode käme ggf. auch eine (chemische) Kastration infrage, etwa durch entsprechende Köder, etc. Doch unsere absolut bescheuert-hohle Gesetzeslage deckt invasive Arten.


Ich weiß, dass dieser Beitrag sicherlich für Turbulenzen sorgen wird, doch wäre es nicht authentisch, wenn ich zu allem Ja und Amen sagen würde, ohne eine eigene Meinung zu vertreten. Darum bitte ich um eine konstruktive Diskussion, auch wenn die eigene Meinung von meiner abweichen sollte. 🙂



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4 Antworten

  1. Danke für das tolle Igel-Jahr und die schönen Aufnahmen.
    Bei mir ist noch ein Igel aktiv und kommt noch jede Nacht zum Futterhaus.
    Mal sehen, wenn der zur Winterruhe übergeht. Voriges Jahr ging meine Igel-Saison bis Anfang Dezember.
    P.S.: was die Waschbären betrifft, da gebe ich dir völlig recht.
    Ich hatte, zum Glück, in diesem Jahr keinen Waschbär auf der Wild-Kamera.
    VG Uwe

  2. Vielen Dank dir für deine Arbeit für die Igel 👏🏻
    Aber warum will denn kein anderes Tier die Waschbären fressen, da wäre so viel Fleisch dran 🤔

  3. Sehr interessant! Ja, man darf wohl das große Ganze nicht aus den Augen verlieren, auch wenn es schwer faellt, dass man gegen bestimmte Arten vorgehen muss…
    Freu mich schon auf die naechste Igelsaison! 😊

  4. Danke für die, wie immer interessanten, Einblicke. Bei uns sind noch zwei kleinere Igel aktiv, die wir weiterhin zufüttern. Der eine mag am liebsten Katzennassfutter, der andere Rührei. Mehlwürmer und Soldatenfliegenlarven futtern beide gerne. So hat eben jeder seine Vorlieben ;-). Zwei untergewichtige Igel mussten wir leider einfangen und zur Wildtiersation unseres Tierheims fahren, da diese sonst diesen Winter nicht überleben würden. Dort bekommen sie einen Gesundheitscheck, werden aufgefüttert und so bald als möglich wieder ausgewildert.

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