Auch ausgewilderte Igel verschwunden - Einstellung des Projekts?!
Sicherlich haben Sie es schon gemerkt, dass sich in Sachen Igeln gar nichts mehr tut, – und das bereits gute 2 Monate! Das Futterhaus ist seitdem komplett verwaist und nur noch ein Behältnis für Nacktschnecken, Spinnen und Mäuse geworden und das Durchstöbern der nächtlichen Aufnahmen sorgt mittlerweile für garantierten Frust bei mir!
Verschwinden der Igel 2021
Im Jahr 2020 habe ich im Corona-Lockdown den Igelstream ins Leben gerufen und das Angebot wurde tatsächlich von hier frei lebenden Igeln wahrgenommen und konnte zudem viele Zuschauer erfreuen, mich eingeschlossen! Auch kam im Herbst eine Igelfamlie zum Fressen ans Häuschen und teils schliefen 4 Geschwister im Schlafhaus 5 m entfernt.
Im Sommer 2021 verschwanden dann die Igel schlagartig und auf der Wiese 10 m entfernt lagen zudem Überreste eines Igels, allerdings nur etwas Gedärm, sonst war optisch nichts das an einen Igel erinnern würde zu sehen. Mit der Nacht verschwand aber ein Igel dauerhaft. Vermutungen gingen erst in Richtung Waschbär von denen wir hier eine wahre Plage haben. Waschbären können auch Igel fressen, wennauch sie nicht bevorzugt gefressen werden, da es meistens einfacheres Futter gibt. Doch waren sie immerwieder mal auf Aussenkameras zu sehen gewesen…
Im Juni 2021 verschwanden alle Igel, danach passierte nichts mehr und ich lagerte das Igelprojekt zu Zuschauern meiner Seite in Wilnsdorf aus. Dann betrieb ich das Futterhaus sowie das Schlafhaus dort – mit Erfolg und vielen schönen Momenten. Die Ära endete aber mit den Umzug der Familie Ende 2022. Das Grundstück war also nur gemietet.
Igelauswilderungsprojekt 2023 bei mir zu Hause
Im Mai 2023 rief ich ein Igelauswilderungsprojekt ins Leben bei dem ich als Ziel verfolgte, einen neuen Igelbestand hier aufzubauen. Denn die Umgebung ist auf jeden Fall geeignet für Igel – es gab sie ja vorher auch hier, schon zu meiner Kindheit sah ich hier Igel.
So wilderte ich bis zum Herbst vergangenen Jahres ca. 15-18 Igel hier aus. Und sie kamen oft auch noch lange nach Öffnung/Entfernung der Zäune für das Auswilderungsgehege zurück zum Fressen ans Futterhaus, denn die Schlaf und Futterangebote blieben auch nach Auswilderung bestehen!
Teilweise fuhr ich bis nach Düsseldorf, um gesundgepflegte Igel abzuholen, die nicht mehr an ihren Fundort zurück konnten, weil dieser entweder als Lebensraum zerstört war oder direkt an einer Hauptstraße lag.
Neuerliches Verschwinden aller Igel seit Juli
Aus dem Winterschlaf heraus erschienen ab März wieder die Igel vom Vorjahr und zeitweise kamen nachweisbar 4 verschiedene Igel zum Fressen ins Futterhaus zurück. Das hielt auch bis in den Mai so an, bevor dann lange Zeit 2-3 zum Fressen kamen. Auch waren alle Igel bis zum Verschwinden in optisch gutem Zustand! Nicht abgemagert und auch die Augen waren klar und offen, das Stachelkleid dicht und intakt und auch kein hochbeiniger Gang zu sehen!
Doch seit Juli verschwanden die letzten beiden Igel binnen 3 Wochen und seitdem herrscht komplett tote Hose und das Futterhaus ist nur noch Anlaufstelle für Mäuse, Spinnen und Nacktschnecken geworden. Auch abseits des Futterhauses im Garten konnte ich keine Igel mehr sichten, – somit derselbe Driss wie 2021.
Eulen und Uhu im Hauptverdacht
Vermutlich werden die Igel kaum alle abgewandert sein als vielmehr dürfte das Problem aus der Luft kommen: Eulen/Uhus und andere Greifvögel! Denn diese gibt es hier nachweislich, hörbar und erst letztes Jahr hat sich ein Uhu vor laufender Kamera eine Ratte geholt. Solche Greifvögel schrecken auch vor Igeln nicht zurück und laut einigen Aussagen können sie einen ganzen Igelbestand dahinraffen.
Daher ist es naheliegend, dass hier Uhus und Eulen am Verschwinden der Igel maßgeblich beteiligt sind. Vielleicht noch ein gewisser Prozentsatz an Waschbären. Die Igel sind höchstwahrscheinlich also tot, da gefressen worden!
Mähroboter und Straßen schließe ich dagegen fast aus, da ich weder tote Igel hier auf den Straßen entdecken konnte, noch übermäßig viele Mähroboter. Ein Nachbar mit Roboter konnte ich ausfindig machen – der Garten wäre durch das Gelände hier kaum für Igel erreichbar.
Ebenso gibt es hier Füchse und Marder, jedoch keinen Dachs. Das Risiko für den Igel ist durch die Greifvögel aber vielmals größer
Vorläufige Einstellung an Auswilderungen an meinem Standort
Durch das abermalige Verschwinden mit der Vorgeschichte macht es nüchtern und rational denkend keinen Sinn, weitere Igel an diesem Standort hier auszuwildern! Denn vermutlich enden sie alle als Futter für ebenjene Greifvögel.
Aus diesem Grund habe ich nun auch den Igel-Livestream vom Netz genommen. Wahrscheinlich werde ich auch bis zum Winter noch Futter anbieten, bevor ich das Häuschen entweder leer lasse oder abbaue. Sollte widererwarten ein Wunder geschehen und sich etwas Stacheliges ins Haus verirren, läuft das Projekt weiter wie zuvor und der Stream geht sofort wieder ans Netz!
Es wäre allerdings geheuchelter Artenschutz und zugleich Beschiss an mir selbst, hier weiter Igel asuzusetzen, nur damit wir hier im Livestream was zu sehen kriegen, während der Igel kurze Zeit später gefressen wird, somit die Igel als „Verbrauchsmaterial/Ressource“ herhalten würden. Daher ist mein Standort somit als ungeeignet anzusehen und die Einstellung des Igelprojekts die Konsequenz. Das ist bitter und wirklich frustrierend angesichts des betriebenen Aufwands und auch der Kosten. Letztlich aber höhere Gewalt…
Igelhaus-Pate gesucht!
Da das Igelprojekt an meinem Standort als gescheitert zu bewerten ist, bliebe nur noch die Möglichkeit, ein Patenschaftsprojekt draus zu machen bei dem ich ein Futterhaus mit Kamera bauen und bei einem Zuschauer meiner Seiten im Garten betreiben würde. Also ein externer Stream, wie ich es bereits mit den Nistkästen umsetze! Der Stream ginge dann von dort hier auf die Seite und wäre für Jedermann zu sehen 🙂
Vielleicht wäre das also etwas für Sie?
Leider aber gibt es viele Anforderungen wobei die Größte dabei die Entfernung wäre! Um bei Problemen auch spontan vor Ort sein zu können und auch damit ich einen gewissen persönlichen Bezug zu der Umgebung aber auch dem „Igelhaus-Paten“ bekommen kann, sollten Sie innerhalb ca. 1 Autostunde um Siegen herum wohnen. Dazu kommen ein par weitere Dinge, die aber einfacher zu erfüllen sein dürften.
- Entfernung zu Siegen innerhalb ca. 1 Autostunde, zwecks halbwegs spontaner Erreichbarkeit.
- Vorhandensein von Igeln am eigenen Standort.
- Die Möglichkeit, WLAN oder LAN in den Garten zu bekommen.
- Eine Aussensteckdose (Kamera läuft auf 12 Volt).
- Ein Internetanschluss mit IPv4-Adresse und min. 5 mbit/s im Upload.
- Tägliches Auffüllen des Futters bei Notwendigkeit, grobe Reinigung von Kot. Zeitaufwand: ca. 5 min/Tag.
Die Kosten für das Futter sowie den Strom würden selbstverständlich ersetzt! Das gilt auch für ggf. notwendige Anschaffungen für die Technik & Übertragung! Sie würden also lediglich den Standort zur Verfügung stellen und müssten das Futter auffüllen 😀
Wenn Sie Interesse hätten und infrage kämen, können Sie sich gerne bei mir melden!
4 Antworten
Waren das vielleicht männliche Igel? Hab gelesen nach der Paarung im April/Mai wandern die in neues Revier ab. Würde mit dem Verschwinden im Juni ja so ungefähr hinkommen. Wär schön, wenn paar einfach nur weitergewandert sind und nicht alle als Futter geendet haben. Hab hier Igel, bin aber leider zu weit weg….
Es waren vorwiegend männliche Igel aber auch einzelne weibliche. Dass sie teilweise abwandern ist ja klar aber dass sie dauerhaft verschwinden ist nicht normal. Kann mir das bei bestem Willen nicht vorstellen, da hier Lebensraum und Futter ohne Ende immer verfügbar war, das Angebot wurde ja auch nach Auswilderung und Entfernung der Zäune noch genutzt + Wiederkehrende Igel, die letztes Jahr abgewandert waren…
hey, wenn es keinen großen Aufwand / Resourcenbedarf bedeutet würd zumindest ich mich auch über ein weiteres Streaming der Mausbesuche freuen 😅 Aber falls das nicht „lohnt“ ist das natürlich verständlich.
Moin 🙂 Technisch spricht nichts dagegen aber im Igelhaus wollen die meisten Leute lieber Igel sehen. Ich nehme völlig inaktive Streams teilweise raus, damit es nicht zu aufgebläht wird.