schlüpfende Küken

Heute Abend kommt in der WDR-Lokalzeit Südwestfalen ein Beitrag zum Thema Igel, wo ich drin vorkomme. Sollte der Link zu dieser Seite genannt werden, kann es zu längeren Ladezeiten oder Ausfällen kommen! Die Sendung beginnt um 19:30 Uhr.

Gruselige Szenen: Totes Küken wird ausgehöhlt und entfernt

Leider starb anscheinend letzte Nacht schonwieder ein Küken und heute morgen spielten sich dann grausige Szenen ab!

Statt das Küken einfach zu entfernen, wurde es von der Meise ausgeweidet und ein Klumpen an Innereien entsorgt. Danach lag ein ausgehöhltes, totes Küken im Nest – fast wie ein Brathähnchen. Der Anblick war wahrlich nichts für zart besaitete Gemüter.

Das Prozere ging gute 15 Minuten, ehe sie den „leeren“ Körper des toten Kükens dann aus dem Nest entfernte.

 

Diese Szenen sind wahrlich nicht schön und teilweise verstörend, doch ist leider auch das Natur! Ich strebe hier eine Dokumentation an, die realitätsgetreu ist und nicht verniedlicht oder vermenschlicht wird. Dazu gehören auch negative oder gar schockierende Inhalte. Selbstverständlich werden solche Inhalte aber mit Inhaltswarnungen versehen und niemand „muss“ sich das antun, wenn er solche Szenen nicht sehen kann!

 

Die Ursache für das Sterben könnte entweder Falschfütterung, eine Krankheit oder schlicht Futtermangel sein. Aktuell ist das Wetter eigentlich der Entwicklung der Küken dienlich mit etw 20 Grad tagsüber und um 10 bei Nacht. Allerdings steht die nächste Kälteklatsche mit Nachtfrostgefahr von Dienstag bis Freitag ins Haus. Das könnte für weitere Ausfälle sorgen – nicht nur in den Nistkästen, sondern auch bei der Obsternte dieses Jahr. Da in der Kommentarspalte des YouTube-Streams schon Vorhaltungen kamen vonwegen Zuschauen, wie sie verrecken und nicht zufüttern: Eine Zufütterung ist an dem Standort nicht machbar da es sich um ein öffentlich zugängliches Areal und zugleich Industriegebiet handelt. Es gäbe nichtmals überhaupt die Möglichkeit, eine Futterschale sicher für die Vögel aufzustellen! Allerdings befindet sich ein Wald und ein Fluss (Sieg) in direkter Nähe.

 

An der Autismus Wohnanlage ist die Nacht noch ein 5. Küken geschlüpft und es liegt nun noch 1 Ei im Nest.

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21 Antworten

  1. Erstaunlich und sehr pragmatisch, wenn man bedenkt, welche große Schwierigkeiten die Meise vor ein paar Tagen hatte, das tote Küken, durch das Flugloch zu bekommen. Ist das Instinkt oder Cleverness? Machen das andere Meisen auch? Was ich nicht erkennen konnte, ist, ob die Glatzenmeise nur die Flüssigkeit des toten Küken aus dem aufgeschlitzten Bauchraum aufgenommen hat oder auch etwas gefuttert hat. Sie kann damit verhindern, daß das Nest mit dem Körpersaft des toten Küken verunreinigt wird, und sie kann aber auch noch zusätzlich Nährstoffe aufnehmen. Kein Jammern, kein Klagen. Weiter.

  2. Ja, das ist wirklich nicht schön anzusehen und habe ich so auch noch nicht gesehen. Wie kann man Dir nur einen Vorwurf machen, dass du nicht zufütterst? Das ist eben auch die Natur und Du kannst eben nicht überall helfen. Ohne deine Nistkästen, hätten die ein oder anderen Meisen ohne Dich wohl keine Brutmöglichkeit. Ich bin kein Experte/Ornithologe, aber man sieht auch im Netz, das auch zu viel mit Buffies und getrockneten Mehlwürmern zugefüttert wird. Auch wenn die Nestlinge ausfliegen, habe ich davon gelesen, dass es zu Fehlentwicklungen kommen kann. Angeblich brauchen die Jungtiere in einem gewissen Stadium viel Spinnenanteil und Buffis haben einen zu hohen Fettanteil.

    1. Eben, besonders Mehlwürmer sind gar nicht geeignet, getrocknet erst recht nicht. Das wissen leider viele Leute nicht. Wäre der Stationskasten besetzt und da wäre Futtermangel, könnte ich mit geringem Aufwand zufüttern weil es logistisch und standorttechnisch möglich ist aber bei allen anderen Kästen geht es nicht. Diese Kästen betreibe ich ja alle „auswärts“ 🙂

  3. Die Meise hat einen Teil des Toten Nestlings gegessen also auch Fleisch. Ist bei solchen Fällen anscheinend hin und wieder üblich. Ein Kadaver wird nur 1-2 Tage vor dem Ausflug nicht mehr entfernt. Da besteht keine Gefahr mehr für die restlichen Nestlinge.

  4. Ich habe mich mit dem „Zufüttern“ die letzten Tage beschäftigt und im Netz recherchiert. Das ist alles andere als einfach. Von getrockneten Insekten wird abgeraten, da die Küken ihren Wasseranteil über die Nahrung bekommen, und deswegen frische Raupen, Maden, … brauchen. Tiefgefrorene und auch gekaufte Insekten hätten nicht den Nährwert wie die Insekten, die die Meisen in der Natur fangen. Außerdem ist es zu einseitig, nur eine Sorte zu verfüttern. Was ich erstaunlich finde, ist, daß sich die Meisen auf die Küken draufsetzen. Wenn da eines von seinen Geschwister ungünstig runtergedrückt wird, könnte es doch ersticken, oder?

    1. Die Flüssigkeitsaufnahme über die Nahrung ist vollkommen richtig. Eine Zufütterung sollte nur eine Ergänzung sein, wenn Insekten nicht ausreichend vorhanden sind und dann auch nicht zu viel. Habe auch viel recherchiert und Fachbücher gelesen. Meiner Meinung gibt es aber LEIDER kein einziges Fachbuch welches wirklich Alles über Meisen beinhaltet und dann auch noch schön aufgebaut und mit tollen Fotos untermalt ist. Schade eigtl, da Meisen anscheinend zu den am meisten erforschten Vögeln gehört. Das ein Nestling, aufgrund der Meisenmama (Wärmezufuhr durch den Brutfleck) erstickt ist, habe ich noch nie davon gelesen. Ich glaube, da achtet das Meisenweibchen schon darauf und wechselt öfters die Position. Was mir allerdings ein Rätsel ist, wenn ein sehr junger Nestling die Nestkuhle verlässt und außerhalb des Nestes zu unterkühlen droht, habe ich noch nie ein Eingreifen, der Eltern gesehen. Die schauen nur zu(vor allem das Weibchen, wenn es auf dem Nest sitzt) und greifen nicht ein. Wie wenn es per Instinkt gelenkt wird; Entweder der Nestling ist stark und schafft es zurück, oder es stirbt eben. Macht für mich keinen Sinn. Die Eltern tun Alles, um so viel wie mögliche eigene Kücken durchzubringen, um die eigenen Gene weiterzugeben, fliegen bis zu 800 mal rein und raus mit Futter und dann lässt man eins so leichtfertig seinem eigenen Schicksal und die Hilfe ist so nah 🤷‍♂️

  5. Ansehen konnte ich es nicht, aber habe den Eintrag gelesen.
    Einige logische Schlüsse wurden hier schon gezogen, logisch und rational.
    Man weiss ja auch nicht, warum es überhaupt starb. Vielleicht war es ja kein Futtermangel bei so viel Natur drumherum.
    Tiere handeln eben rational und im Sinne der überlebenden Kinder. Ausserdem empfinden sie das bestimmt gar nicht so wie wir eben.
    Nur für uns Menschen macht es eben ein trauriges Gefühl.

    1. Ob Tiere wirklich rational handeln, bezweifle ich teilweise. Katzen z.B töten des Tötens-Wegen. Sie töten die Vögel/Tiere nur, fressen sie aber nicht – hier ist es nur Jagdtrieb. Beim Kollegen wurden heute 12 (!) Blaumeisenküken von Spatzen im Nest getötet – ganz ohne vorhergigen Kampf. Nach der Aktion hat er sich bisher nicht weiter blicken lassen. Was hier der Grund war, bleibt auf Ewig im Dunkeln.

      1. Das ist ja furchtbar. Wahrscheinlich wird man nie erforschen, warum manche Tiere sich so verhalten, macht ja echt keinen Sinn.

      2. Das ist echt schlimm, und verstehe ich auch nicht, warum Spatzen immer wieder andere Küken (von Meisen) töten. Ist eigtl nur rational zu verstehen, wenn die aktuell selber eine Brut haben und die Meisen dann im Wettbewerb in der Insektensuche für den Nachwuchs stehen) Seitdem bei mir die Meisen weg sind (Mama tot während der Brut), haben die Sperlinge bei mir den Garten eingenommen.

        1. Eigentlich ist das ein Ausschalten der Konkurrenz. Aber dass Sperlinge da so rigoros vorgehen ist mir neu. Bisher kannte ich das Verhalten nur von (Kohl)meisen, die z.B Trauerschnäpper in ihren Nestern töten und dann ihr eigenes einfach draufsetzen.

      3. Dieses Verhalten von Spatzen ist gut dokumentiert. Es dient der Ausschaltung von Brut- und Futterkonkurrenz. Spatzen mögen für uns niedlich erscheinen, es sind jedoch Wildtiere, deren Instinkt sie dazu treibt, ihrer Brut den bestmöglichen Start ins Leben zu verschaffen. Da fehlendes Mitgefühl hinein zu interpretieren, ist eine rein menschliche Verhaltensweise.

  6. Ich weiß nicht, ob es verseucht ist. Mir kommt eher das Verhalten der Glatzenmeise gruselig vor. Heute Nacht waren 3 Küken noch kräftig und reckten ihre Schnäbel weit hoch. Die Meise bewegte sich so hektisch und rabiat auf ihren Küken, daß es aussah, als ob eines am Ersticken war. Auch pickte die Meise in die Schlünder der Küken, ohne Futter zu geben.
    Das letzte Küken macht um 8:35 h einen sehr schlechten Eindruck. Ich glaube nicht, daß es überlebt. :-((

    1. Das Problem ist einfach das Wetter! Es ist mal wieder saukalt, kaum 10 Grad und das Männchen kommt seiner Aufgabe nur schlecht nach. Das Weibchen kann aber nicht Wärmen und Füttern zeitgleich –> Wahlweise erfrieren oder verhungern sie oder von Beidem etwas…

  7. Gruselige Szenen die sich da in der letzten Stunde angespielt haben.
    Das Spatzen Meisen verjagen habe ich „live“ an unserem Nistkasten beobachtet. Aber jünge Küken anderer fressen, wo doch der Spatz lt.Steckbrief auf Sämereien, Obst und Knospen fokussiert ist.
    Ich beobachte nebenbei ein Storchennest.
    Auch da kommt es zu Szenen, die man nicht sehen möchte. Ebenso schwache Nestlinge, die apathisch wirken oder nicht nach Futter betteln, werden geschüttelt bis sie tot sind und dann aus dem Nest geworfen.

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