schlüpfende Küken

Heute Abend kommt in der WDR-Lokalzeit Südwestfalen ein Beitrag zum Thema Igel, wo ich drin vorkomme. Sollte der Link zu dieser Seite genannt werden, kann es zu längeren Ladezeiten oder Ausfällen kommen! Die Sendung beginnt um 19:30 Uhr.

Teichbauprojekt mit Unterwasser-Livestream!

Es ist zuletzt ziemlich ruhig hier geworden und momentan läuft auch in Sachen Igeln herzlich wenig. Doch hinter den Kulissen hier hat sich viel getan und jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, mein Werk hier vorzustellen! 😉 Die Links im Text führen zu den Amazon-Artikeln, die ich nutze.

 

Seit Mitte Mai arbeite ich an meinem Teich und viel Schweiß aber auch Geld ist geflossen. Stundenlanges Schaufeln und Hacken durch lehmig-steinigen Boden – auch wenn die Tiefenzone mit dem Bagger grob ausgehoben wurde, – sowie Steineschleppen war angesagt. Doch musste ich das was ich im Kopf an Vorstellungen hatte auch in die Realität umsetzen können 😉 Und ich habe keinen Beruf im GaLa-Bereich gelernt. So stand vor dem Bau zunächst das Studium einiger Tutorials bzw. Lektüre an, worauf es beim Teichbau maßgeblich ankommt. Vornehmlich der Punkt mit der Kapilarsperre und der Ausgestaltung zwischen Wasser und Land hat mir viel Kopfzerbrechen bereitet. Wie ging das nochmal mit der Folie, wie endet sie? Wie bekommt man den Rand dicht und trotzdem optisch ansprechend?

 

Es ging los mit dem Aushub des Lochs. Da der Nachbar/Onkel an seinem Stellplatz zugange war, war der Bagger bereits da! Das Timing war zudem geplant! Nachdem das Loch grob ausgehoben und der Bagger weg war, ging es fortan ganz klassisch-traditionell mit Hacke und Schaufel weiter! Bei den Böden hier machte das echt keinen Spaß.

Nun musste ich den Höhenunterschied ausgleichen. Dazu hatte ich den am höchsten liegenden Punkt der Teichfläche als Bezugspukt genommen und so kamen 60 cm Differenz am anderen Ende zustande. Eine Mauer wurde notwendig. Ich habe mich für eine Trockenmauer aus Grauwacke entschieden. Das sieht gut aus und in den Ritzen können ggf. Tiere leben. Nach dem Hinterfüllen mit etlichen Steinen und Erde hatte ich irgendwann eine plane Fläche.

 

Nach dem Modellieren der einzelnen Tiefenzonen im Teich kam dann der für mich heikle Part: Der Einbau der Kapillarsperre. Hierbei handelt es sich um eine Entkopplung des Teichinneren vom Äußeren. So wird Wasserverlust durch Kapillar/Saugwirkung umgebendem Erdreichs unterbunden, da die Kapillarsperre den Kontakt mit umgebendem Erdreich unterbindet sowie keine Pflanzen von aussen in den Teich einwachsen können. Sicherlich kennen Sie den Effekt wenn Sie Küchenpapier nass machen – das Wasser zieht immer weiter rein. Nichts anderes geschieht beim Teich. Darum ist der Einbau einer funktionierenden Kapillarsperre extrem wichtig. Leider musste ich mich hierbei mit Kunststoff anfreunden, wovon ich eigentlich gar kein Freund bin! Denn verrottbare Materialien wären hierfür ungeeignet. Somit besteht der Rand aus Recycling-Kunststoff, ebenso die Pfosten. Den Rand habe ich ringsrum in Waage gebracht und mauerseitig 4-6 cm zu hoch belassen. Denn das aufgeschüttete Erdreich könnte sich noch setzen und so möchte ich vermeiden, dass es da zu tief absackt gegenüber der Seite, die in „gewachsenem“ Boden ist.

 

Es folgte danach noch die Verlegung des Teichvlies. Das soll die Teichfolie vor spitzen Steinen oder auch Wurzeln schützen. Letzteres war wohl der Grund, warum mein alter Teich Leck geschlagen hatte. An besonders kritischen Stellen habe ich das Vlies teils doppelt genommen. Im Anschluss folgte dann die EPDM-Teichfolie in 1 mm Stärke. Das ist eine Kautschuk-Folie, die langlebiger und widerstandsfähiger als PVC-Folie ist. Sie kostet deutlich mehr aber ist gut investiert!

Nachdem die Folie verlegt war und etwas Wasser eingelassen wurde, damit sich die Folie passend ziehen kann (ohne auf Dehnung zu gehen) ging es weiter mit dem Einbringen des Bodens. Hierbei habe ich als durchwurzelbare Schicht Sand genommen und als Deckschicht fürs Auge aber auch gegen Auftreiben Rheinkies. Damit habe ich die kompletten Uferbereiche versehen. Direkt danach kamen dann die Teichpflanzen entsprechend ihrer Zone in den Teich. Die Seerose hat mich allerdings ziemlich ärgern wollen! 😀 Danach wurde der Teich komplett bis zum maximal möglichen Wasserstand aufgefüllt und erstmals konnte ich sehen, ob ich richtig gemessen habe 🙂

 

In Richtung Kapillarsperre habe ich grobe Steine gewählt, da damit das Kaschieren einfacher war und zugleich eine Barriere gegen Bewuchs von Aussen, der über die Sperre wachsen könnte, geschaffen wurde. Die Folie wurde landseitig umgeschlagen und der Spalt zwischen Kapillarsperre und umgebender Erde mit Kies als Drainage aufgefüllt und damit auch die Folie fixiert.

 

Dann kam noch der Teichfilter dazu und abschließend ging es dann mit der Aussenanlage weiter. Hierzu habe ich die Steine auch landseitig etwas verlegt wodudrch die Kapillarsperre bestmöglich kaschiert wird. Auf der Seite entstand ein Staudenbeet mit bienenfreundlichen Staudengewächsen und auch Bodendeckern, die später einmal blühende Teppiche abgeben sollen. Ich möchte im Frühling ein Blütenmeer haben. So kommen auch noch klassische Frühjahrsblüher mit ins Beet im Herbst!

 

Wo vorher das alte Igelfutterhaus „Hüttenwand“ stand, ist jetzt ein Weg. Auch die Rohre der Dachrinne habe ich nach 20 Jahren endlich zusammgengeführt und das Regenwasser leite ich in den Teich mit ein – als passive Frischwasserzufuhr. Die Rohre sind nicht sehr schön und stattdessen schön verstümpert, da es das Kupferrohr in dem Maß nicht mehr zu geben scheint. Also eine „adaptive Verstümperung“ weil es ohne Murks und mit fachgerechterer Ausführung ja nicht ging aber das Ergebnis trotzdem seinen Zweck efüllt 😀 Die grauen Rohre habe ich braun gestrichen.

 

Nun nach vielen, unzähligen Stunden ist das Werk endlich vollbracht und ich bin mit meinem Resultat sehr zufrieden!

Der Teich hat eine Tiefe von 1 m an der tiefsten Stelle und hat etwas über 6 m³ an Wasservolumen. Der Spaß hat mich ziemlich genau 3200 € gekostet, wobei der Löwenanteil das Material war, weniger die Pflanzen. Doch für mich ist es gut investiertes Geld, da ich mich da dauerhaft dran erfreuen kann durch den ideellen Wert, da ich das mit meinen eigenen Händen selbst erschaffen habe 🙂

Deutschlands erster Livestream aus einem Teich?!

Schon beim Bau des Teichs habe ich all die Zeit einen Unterwasser-Livestream angekündigt! Nun haben wir ihn ;D Eine Reolink RLC 810A soll es tun. Per LAN angebunden.

 

Das reine Abdichten mit Dichtmasse nach Entfernung des Kamerafußes scheint wohl schon zu reichen, um die Cam dicht zu bekommen! Denn gegenwärtig ist die Kamera schon 2 Wochen im Teich und noch immer nicht abgesoffen. Lediglich das Mikrofon scheint wenig begeistert zu sein und hat seinen Dienst quittiert. Ist aber nicht so dramatisch, da man eh nur dumpfe Geräusche gehört hätte. Entweder belasse ich es bei einem stummen Stream oder ich spiele eine passende Soundkulisse ein 🙂 Im Teich sind übrigens nur Biotopfische wie Moderlieschen, Stichlinge o.ä vorgesehen, da diese hier heimisch sind. Noch ist es im Teich etwas karg – aber der Teich ist auch erst 4-6 Wochen alt. Als kleines Gimmick, darf die Spongebob-Kulisse nicht fehlen 😀 Besonders die jüngeren Zuschauer unter Ihnen dürften die Sendung kennen!

 

Da Infrarot für die Nachtsicht der Kameras unterwasser nicht richtig funktioniert, da IR-Licht weggefiltert wird auf kurzer Entfernung schon, musste ich hier mit sichtbarem Licht eienr Aquarium-Leuchte arbeiten, um auch im Dunkeln noch etwas sehen zu können. Als Kompromiss aber habe ich eine Zeitschaltuhr + Helligkeitssensor vorgeschaltet, sodass im Zeitfenster zwischen 0 und 6 Uhr kein Licht leuchtet um die Nachtruhe der im Teich lebenden Tiere nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Das Licht leuchtet aber auch nicht den ganzen Teich aus, sondern nur die Kulisse direkt vor der Kamera.

 

Ob die Kamera auch langfristig mitmacht, bleibt abzuwarten! Vielleicht säuft sie ja irgendwann noch ab 🙂 Das nachfolgende Video zeigt alle Bauphasen des Teichs mit noch mehr Bildern und auch einen kleinen Rundgang sowie Aufnahmen der Teichkamera!

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14 Antworten

  1. Hallo Alexander, herzlichen Glückwunsch zu diesem Mammutprojekt. Du hast einen wunderschönen Teich angelegt mit viel Liebe zum Detail . Ich bin begeistert. Danke dass wir teilhaben duften am Entstehen.
    Ich wünsche dir ganz viel Freude mit dem Teich und uns allen wunderschöne Livestreams.
    Viele Grüße Susanne

  2. Hallo Alex
    Cool ist dein Teich geworden und gefällt mir sehr gut
    Viel Spass und bin auf weitere Aufnahmen gespannt
    Viele Grüsse Uwe

  3. Ich möchte ein großes Lob für den beeindruckenden Teichbau aussprechen! Die Liebe zum Detail und die fachmännische Umsetzung sind in jedem Element des Teichs sichtbar. Besonders beeindruckend ist die Integration der Unterwasserkamera. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in das lebendige Ökosystem unter der Wasseroberfläche.

    Durch diese innovative Technik können wir das Verhalten der Fische und anderen Lebewesen aus nächster Nähe beobachten, was sowohl lehrreich als auch entspannend ist.

    Vielen Dank für die harte Arbeit und das Gratulation zu diesem tollen Ergebnis.

  4. Lieber Alex, das ist dir ja ganz toll gelungen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Livestreams und freue mich darauf.

  5. Schaut sehr schön aus Alex. Ist viel Arbeit. In unserem alten Garten hatten wir zwei Teiche in der Größe direkt nebeneinander mit einem kleinen Sumpf/Moorbereich. Dauert 1-3 Jahre bis sich da mehr Tiere/Insekten/Amphibien etc. ansiedeln. Bei der Größe, werden sich bestimmt auch Mal Enten einfinden :-).
    Die Unterwasserkamera ist echt toll 😊. Wird dann spannend, wenn die ersten Kaulquappen da sind, Larven von Libellen und Molche. Hauptsache keine Gelbrandkäfer….

  6. Hallo Alex es hat schon etwas Meditatives, die Teich web cam anzusehen. Immer wieder schön.
    Hast du schon mal drüber nachgedacht eventuell 1-2 Teichmuscheln anzusiedeln?
    Ich selbst habe leider keine Ahnung davon. Habe es aber kürzlich in einer Tierreportage gesehen.
    Schöne Woche
    Wünsche ich dir
    Grüße aus dem Norden
    Susanne

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