Kampf zweier Kohlmeisen endet tödlich
Ich war gerade in der Werkstatt, einen Nistkasten für einen Kunden bauen und schaute routinemäßig am Abend gegen 18 Uhr mal auf die Seite und erblickte im Nistkasten Dencker Werkzeugbau ein Schlachtfeld! Da wusste ich sofort, was los war! Dass da ein Vogel liegt, sah ich erst auf dem zweiten Blick.
Beim kurzen Check der Aufnahmen bestätigte sich was ich vermutet habe: Eine Kohlmeise kehrte zum Schlafen ein, als eine weitere Kohlmeise zum Schlafen den Nistkasten aufsuchte. Sie flog ein, die andere Meise wachte erst auf als die andere praktisch drin war, wurde eiskalt von der Situation erwischt. Es flogen die Fetzen! Leider zog eine der Kohlmeisen den Kürzeren und wir schreiben das 3. Todesopfer durch Kampf im Nistkasten seit Bestehen dieses Projekts (seit 8 Jahren) und für dieses Jahr ist es bereits Nummer 2! Erst im Januar gab es einen Kampf mit tödlichem Ausgang im Nistkasten Hulsberg 1. Bei beiden vorigen Kämpfen waren es Blaumeisen, die dem Angriff durch eine Kohlmeise nichts entgegensetzen konnten. Doch ein Kampf zwischen 2 Kohlmeisen mit tödlichem Ausgang ist auch für mich Neuland. Denn Blaumeisen sind Kohlmeisen körperlich unterlegen. Drum bin ich schon etwas verwundert.
Krass finde ich aber auch, wie schnell eine der beiden Meisen so schlimme Verletzungen zugefügt wurden, dass sie binnen etwa 1 Minute zum Tod führten! Doch noch knapp 2 weitere Minuten wurde gepickt was das Zeug hält, bevor sie mal wieder „runter“ kam. Nun lag/liegt eine tote, zerfledderte Kohlmeise im Nistkasten und eine Meise hat den Kampf gewonnen, – und nu? Die Frage, was danach passieren würde, wurde in Teilen direkt beantwortet!
Nach nur kurzer Zeit kehrte die „Killer-Kohlmeise“ zur normalen Tagesordnung über und machte sich neben der eliminierten Kohlmeise bettfertig, – so ganz normal halt. 🙈 Besonders Kohlmeisen verstehen keinen Spaß und sind dafür bekannt, besonders aggressiv zu reagieren wenn es um Verteidigung vom Schlafplätzen oder Brutstätten geht!
Da der Nistkasten auswärts in Lüdenscheid hängt, klappt die Entfernung der toten Meise nicht spontan. Es bleibt abzuwarten, was die Meise mit dem eliminierten Vogel anstellen wird. Vielleicht ein weiteres Gemetzel mit dem Versuch, alles durchs Flugloch zu entfernen, ähnlich wie es bei toten Küken im Nest läuft. Womöglich aber ignoriert sie die Leiche aber auch. Ich werde den Firmenbesitzer, wo ich den Kasten installiert habe, jedoch darum bitten, den Kasten zu räumen. Der Schlafmeise wäre das egal.
Anmerkung: Diese Szenen sind wahrlich nicht schön und auch nicht für alle Zuschauer geeignet. Doch sie gehören mit in eine vollständige, authentische Dokumentation. Mit ein Ziel der Streamerei soll schließlich auch Aufklärung sein. Solche hässlichen Dinge gehören mit dazu, auch wenn dadurch das Weltblild der friedvollen, süßen Vögelchen, die kein Wässerchen trüben könnten, zerstört wird. Das Video ist mit einer Inhaltswarnung versehen, – wer diese Szenen nicht wegen mag, klickt bitte woanders drauf. 🙂 Bitte sehen Sie von unangemessenen Kommentaren ab, denn auf das, was im Kasten geschieht, habe ich keinen Einfluss!






6 Antworten
Eine wollte ja sogar noch fliehen.
Danke dir für das schnelle Hereinstellen von dem Blog 👏🏻
Der Eindringling hatte keine Chance
Aber schon verrückt und traurig, hatte ich in meinem Kasten noch nicht so beobachten können, aber danke für deinen Beitrag
Lg Uwe
lieben dank für das video , hier lernt man doch wirklich einiges , hätte sowas nicht gedacht das sie sich gegenseitig töten
dachte zuerst es sei so gestorben als ich auf den kameras war
lg beate
Ist schon grausam anzusehen, aber so läuft das eben in der Natur
Schon in Brehms Tierleben wird die Kohlmeise so beschrieben:
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https://www.projekt-gutenberg.org/brehm/005/chap029.html
Das Zitat aus Brehms Tierleben wurde leider nicht übernommen, hatte da die falschen Anführungszeichen drin:
„So gesellig die Meise ist, so unverträglich, ja selbst boshaft zeigt sie sich gegen Schwächere. Erbärmlich feig, wenn sie Gefahr fürchtet, geberdet sie sich wie unsinnig, wenn sie einen Raubvogel bemerkt und erschrickt, wenn man einen brausenden Ton hervorbringt oder einen Hut in die Höhe wirft, in welchem sie dann einen Falken sieht; aber sie fällt über jeden schwächeren Vogel mordsüchtig her und tödtet ihn, wenn sie irgend kann. Schwache, Kranke ihrer eigenen Art werden unbarmherzig angegriffen und so lange mißhandelt, bis sie den Geist aufgegeben haben. Selbst größere Vögel greift sie an. Sie schleicht förmlich auf sie los, sucht sich, wie schon Bechstein beschreibt, durch einen starken Anfall auf den Rücken zu werfen, häkelt sich dann mit ihren scharfen Klauen tief in die Brust und den Bauch ein und hackt mit derben Schnabelhieben auf den Kopf ihres Schlachtopfers los, bis sie den Schädel desselben zertrümmert hat und zu dem Gehirne, ihrem größten Leckerbissen, gelangen kann. Diese Eigenschaften vermehren sich, wie es scheint, in der Gefangenschaft, sind aber auch bei den freilebenden Vögeln schon sehr ausgebildet, und deshalb ist ihr spanischer Name »Guerrero« oder Krieger, Haderer, vortrefflich gewählt.“