schlüpfende Küken

Tipps rund um den Igel im Garten

Igel im Garten gehören zu erwünschten und nützlichen Tieren im nächtlichen Garten. Sie fressen viele Schädlinge und stehen dazu auch unter Naturschutz. Es lohnt sich also aus vielerlei Hinsicht, den stacheligen Gesellen eine artgerechte Umgebung zu schaffen!

Doch wie stellt man ein Igelhaus auf und womit füttert man die stacheligen Gesellen am besten?

Die richtige Aufstellung für das Igelschlafhaus

Das Igelhaus ist ein Unterschlupf wo sich der Igel zurückziehen, Junge werfen oder überwintern kann. Meist wird ein solches Angebot zumindest zeitweise zum Schlafen genutzt, da Igel zumeist mehrere Orte zum Schlafen haben. Im Igelschlafhaus wird nicht gefüttert und es hat nur einen Eingang, ist sogesehen als „Privatwohnung“ für den Igel gedacht, – denn Igel sind Einzelgänger!

Der Standort:

Der Standort sollte an einem geschützten Bereich im Garten liegen, das Igelhaus möglichst schattig/dunkel und zugleich zugänglich für den Igel sein. Ideal ist die Aufstellung unter dichtem Gebüsch, Hecken oder unter Bäumen. Volle Sonne ist unbedingt zu vermeiden, – besonders im Winter da sich sonst das Innere zu sehr erwärmt und ein Winterschlaf haltender Igel zu früh erwachen könnte was unnötig Kraft kostet, zumal das Futterangebot zumeist noch zu schlecht ist.

Das Igelhaus sollte dazu innen trocken bleiben, damit sich das Nistmaterial nicht mit Nässe vollsaugt und schimmelt. Also Schlagregen und Pfützenbildung sollten ausgeschlossen werden!

Stellen Sie das Igelhaus in einer Ecke im Garten auf, wo es zudem möglichst wenige Störungen gibt. Direkt neben einer stark frequentierten Terrasse ist keine gute Idee – wer möchte schon gerne an einer Autobahn wohnen?

Schaffen Sie zudem Bereiche, in denen Laub und kleine Ästen herumliegen, am besten nahe des Hauses. Die Chancen eines Einzugs erhöhen sich dadurch. Besonders Totholzecken mögen sie gerne da auch viele natürliche Höhlen geboten werden – Igel wechseln ihren Schlafplatz oft!


Das richtige Nistmaterial

Damit ein Igelhaus besonders einladend wirkt, sollte man es mit geeignetem Nistmaterial teil-befüllen, genau das, was man beim Vogel-Nistkasten NICHT tun sollte. Richtung Winterschlaf oder zur Wurfzeit, wenn die Jungen kommen sollen, bauen sich Igel Nester und schaffen weiteres Nistmaterial aus der nahen Umgebung heran. Etwaige Angebote an kleinen Ästen, Laub oder auch Stroh werden dann oft dankbar angenommen!

Das Igelhaus kann mit und ohne Boden gebaut werden wobi beides Vor und Nachteile hat. Mit Boden bleibt das Nistmaterial eher trocken und das Holz verwittert nicht so schnell, wenn die Unterseite mit Dachpappe vor hochziehender Nässe geschützt wird. Andererseits macht es die Reinigung schwerer da auch Kot im Schlafquartier nicht unüblich ist.

Bei einem Haus ohne Boden muss der Standort ggf. aufgebessert werden um Staunässe zu verhindern. Es eignet sich Sand als Drainage, die Kontaktflächen des Holzes zum Erdboden kann man mit Steinen präparieren – dann wird auch weniger Wasser hochgezogen, das Holz hält länger.


Reinigung des Schlafhauses

Reinigen Sie das Igelhaus am besten nach dem Winterschlaf mitte Mai – dann ist es sehr unwahrscheinlich dass der Igel oder eine spätere Jungenaufzucht gestört wird – vorher immer erst prüfen, ob das Haus aktuell bewohnt ist!

Die richtige Aufstellung für das Igelfutterhaus

Das Igelfutterhaus ist zum Füttern des Igels gedacht und hat 2 Eingänge welche mit einem verwinkeltem Gang in einen großen Futterraum münden. Die 2 Eingänge sollen bei Futterstreitigkeiten eine rasche Flucht des Unterlegenen ermöglichen und verhindern somit größere Auseinandersetzungen. Igel sind nämlich Einzelgänger, dulden zum Teil Artgenossen an der Futterstelle aber.


Das richtige Futter für die Igel

Igel sind Insektenfresser und ernähren sich von Insekten im Garten. Aber man kann ihnen helfen durch Zufüttern mit folgendem, möglichst proteinhaltigem Futter:

1. Katzentrockenfutter/Nassfutter ohne Gewürze/Soße
2. Katzentrockenfutter/Nassfutter ohne Getreide
3. Schlabberig-ungewürztes Rührei
4. Ungewürztes, moderat angebratenes Hackfleisch
5. Haferflocken/Weizenkleie, teils auch untermischbar (Ballaststoffe)
6. Gekochtes Geflügelfleisch
7. Hartgekochte Eier

Im fortgeschrittenen Herbst sollte man das Füttern dann langsam einstellen, damit der Igel den Winterschlaf bald beginnt.

Wichtig: Füttern Sie nichts mit Milch! Milch oder Milchprodukte führen bei Igeln zu Durchfall da sie Milchzucker nicht abbauen können! Das kann sogar zum Tod führen! Aber auch Obst/Gemüse/Nüsse gehören nicht auf den Speiseplan des Igels! Auch viele als „Igelfutter“ deklarierte Produkte sind in Wahrheit ungeeignet da sie zuviel Getreide und zu wenig Proteine enthalten! Desweiteren brauchen Igel auch Wasser – stellen Sie eine Wasserschale vor das Igelfutterhaus! Bitte nicht ins Innere stellen da es eine große Sauerei gäbe 🙂


Reinigung der Futterstelle

Beim Fressen hinterlassen Igel meist auch Kot und Futterreste verderben. Reinigen Sie besonders Behältnisse für Nassfutter täglich, für Trockenfutter gelegentlich. Entfernen Sie auch Kot, – hierzu kann man das Futterhaus mit Zeitungspapier auslegen sodass es schnell und einfach entsorgt werden kann.

Verzichten Sie auf scharfe Reiniger!