schlüpfende Küken

Der Herbst ist die richtige Zeit um Nistkästen für die kommende Saison aufzuhängen, die im Winterhalbjahr gerne zum Übernachten genutzt werden! Sie können nun Nistkästen oder auch ein Igelhaus mit Kamera zum Angebotspreis bei mir bestellen! Mehr dazu im Shop! :)

Tipps zum Aufhängen und Bau von Nistkästen

Ob mit Nistkasten Kamera oder ohne, ob Höhle oder Halbhöhle, – bei der Aufhängung von Nistkästen für heimische Singvögel sollten einige Dinge beachtet werden, damit der Nistkasten im Frühjahr auch bezogen wird und die spätere Brut bestmögliche Startbedingungen hat. Der beste Nistkasten nützt wenig, wenn der Standort ungeeignet ist.

Der richtige Nistkasten für Höhlenbrüter

Es gibt mehrere Arten von Nistkästen, am verbreitesten sind die mit dem klassischen Einflugloch, sog. Höhlennistkästen. Auf die Sitzstange vor dem Einflugloch sollte ausser beim Waldkauz verzichtet werden da sie Nesträubern die Plünderung erleichtert! Das Einflugloch sollte nach Möglichkeit nach Osten zeigen, dies ist jedoch kein zwingendens Muss, wenn eine andere Aufstellung nicht möglich wäre! Bei Aufstellung zur Wetterseite sollte der Kasten ein übergroßes Dach haben und ggf.einen Vorbau ums Einflugloch welcher das Flugloch etwas schützt. Sollten Sie den Bau eines Nistkastens mit Kamera planen, rechnen Sie der Kastenhöhe die Höhe der Kamera + ca 1-2 cm zusätzlich ein! Ein Livestream von anderen Vogelarten wäre sicher auch interessant! Angaben zur hier genutzten Kamera-Techik gibt es unter Technik.

Der Nistkasten für Höhlenbrüter sollte den Ansprüchen der für ihn vorgesehenen Vogelart entsprechen. Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Grundfläche der Nistkasten haben sollte, welche Innenraumhöhe, wie groß das Flugloch sein sollte sowie die Brutzeit des jeweiligen Vogels. Die Angaben zur Kastengröße sind nur Richtwerte, nur das Einflugloch sollte möglichst passgenau sein.

Vogelart:
Brutzeit:
Innenmaße:
(B/L/H)
Größe Flugloch:
Standort:
Kohlmeise
März – Juni
14x14x15 cm
32 mm

Halbschattig, am besten an Bäumen in 2-3 m Höhe.

Blaumeise
März – Juni
13x13x15 cm
28 mm

Halbschattig, am besten an Bäumen in 2-3 m Höhe.

Kleiber
April – Juni
15x15x12 cm
35 mm
In größeren Bäumen.
Sperling (Spatz)
April – August
15x15x15 cm
34 mm

An Gebäuden, mehrere Kästen aneinander reihen!

Gartenrotschwanz
Mai – Juni
13x13x22 cm
45 mm

In geschützter Ecke des Gartens, idealerweise am Baum.

Specht
April – Juni
15x15x40 cm

60 mm | Wird gerne selber reingehackt, nur Vorbohren genügt.

In größeren Bäumen.
Steinkauz
April – Juli
35x35x40 cm
80 mm
In sehr hohen, großen Bäumen.
Star
April – Juli
15x15x30 cm
55 mm

Ab 3 m Höhe in Bäumen/Hecken, geschützte Hauswände.

Trauerschnäpper
Mai – Juni
13x13x20 cm
32 mm

In Gebüsch, Bäuen ab ca 2,5 m Höhe.

Tannenmeise
April – Juni
13x13x25 cm
28 mm

Nadelbaumbestände bzw. Nahbereich dieser.

Haubenmeise
April – Mai
13x13x25 cm
28 mm

Nadelbaumbestände bzw. Nahbereich dieser.

Waldkauz
März – Juni
30x30x40
130 mm + Sitzstange

In hohen Bäumen, an hohen, älteren Gebäuden mit viel Wald drumrum.

 

Die Seitenwände sollten am besten aus unbehandeltem Holz bestehen und eine Wandstärke von mindestens 2 cm haben. Höhere Dicken isolieren besser! Der Kasten sollte von Aussen mit biologischer Holzschutzfarbe gestrichen werden. Das steigert die Haltbarkeit und das Holz sieht nicht bald fies aus. Leimhölzer sollten allerdings gemieden werden da durch Witterungseinflüsse sich diese Bretter verziehen und die einzelnen Leimverbindungen öfters reißen!

In den Boden sollten ein paar Ablauf/Luftlöcher gebohrt werden. Ein Spechtschutz, bestehend aus einer Metallplatte mit Aussparung fürs Einflugloch, ist besonders bei den Kästen der Meisen empfehlenswert da der Specht gerne Nistkästen aufhämmert um die Brut an die eigene zu verfüttern!

Einige Nistkästentypen gibts auch aus Holzbeton zu kaufen. Diese sind sehr langlebig und spechtsicher!

Der richtige Nistkasten für Halbhöhlenbrüter/Nischenbrüter

Nistkästen für Halbhöhlenbrüter unterscheiden sich vom klassischen Kasten mit Einflugloch. Halbhöhlen sind einseitig offene Nistkästen. Einige Vogelarten bevorzugen Nistkästen ohne Einflugloch. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht an Vogelarten, die in einem offenen Nistkasten brüten. Die Angaben sind grobe Richtwerte. Grundsätzlich solche eine Halbhöhle ein Stück „Wand“ im unteren Bereich haben, damit das Nest nicht so einfach herausfallen kann.

Vogelart:
Brutzeit:
Innenmaße:
(B/L/H)
Größe der Öffnung:
(Höhe, Breite ~ Kastenbreite)
Standort:
Amsel
März – Juli
20x20x20 cm
12 cm

Geschützt mit viel Vegetation in Höhen von 1 bis 2 Metern.

Rotkehlchen
März – August
12x12x15 cm
5 cm

Gestrüpp und Büsche bis 2 m Höhe.

Hausrotschwanz
Mai – Juli
12x12x15 cm
5 cm, auch ovales Flugloch

Gartenschuppen und Gebäude in Höhen bis ca. 3 Metern.

Turmfalke
April – Juli
30x60x30 cm
12 cm

Pfahl mit einer Höhe ab 5 m und guter Rundumsicht.

Zaunkönig
Apil – Juli
12x12x15 cm
6 cm

Waldähnliche Umgebung mit viel Natur und Insektenvorkommen. Höhe meist ab 2 m.

Bachstelze
März – Juni
12x12x15 cm
5 cm

Umgebungen mit (Fließ)Gewässern. Standort sollte im nahbereich keine weiteren Nistkasten aufweisen. Höhe 2 bis 6 m.

Grauschnäpper
Mai – Juli
12x12x15 cm
5 cm

In Bäumen oder an Gebäuden bei naturnaher Umgebung. Höhe kann von 1 bis 15 m reichen!

Ursachen für leere Nistkästen

Warum bleibt mein Nistkasten leer und wird nicht angenommen? Diese Frage stellen sich einige Vogel, -und Gartenfreunde nachdem sie Nistkästen aufgehangen haben. Meist sind bei genauerer Betrachtung einige Gründe schnell ausfindig gemacht:

 

Mögliche Ursache:
Beschreibung:
Es gibt zuviele Katzen und/oder Marder in der Umgebung. (Feinde allgemein)

Katzen sind der Vogelfeind Nr. 1. Der Marder plündert nachts die Nester. gescheite Vögel meiden das Gebiet!

Es gibt zu wenig Nahrung im Umfeld.

Bietet das Umfeld des Nistkastens zu wenig Insekten, ist eine Jungenaufzucht kaum möglich und wird dadurch unattraktiv.

Es gibt zuviele Störungen im Nahbereich des Nistkastens.

Gibt es zuviele Störungen durch Menschen oder starken Lärm, wird der Kasten gemieden. Wer möchte schon an einer Hauptstrasse wohnen?

Es zieht aus allen Ecken und Ritzen (Höhlenbrüter). Oder es regnet rein.

Zieht es aus allen Ecken und Ritzen, fühlt sich der Höhlenbrüter nicht wohl und zugige Kästen gefährden zudem ggf. Bruterfolg. Undichte Fenster stören Sie sicher auch, oder?

Der Nistkasten ist marode oder besteht aus belastetem oder ungeeigneten Material.

Ist der Nistkasten marode, führt das meist auch zu Ritzen mit Durchzug. Doch auch falscher, ungeeigneter Anstrich oder unnatürliches Material kann zur Meidung des Kastens führen. marode Kästen sind oft auch nass!

Falscher Standort.

Simpel aber logisch. Steht ihr Kasten an einem für den vorgesehenen Vogel ungeeigneten Standort, wird er meist gemieden.

Der Nistkasten wurde nicht geräumt. (Beachten: Manche Vogelarten nutzen ihr Nest immer wieder, teils ihr Leben lang!)

Einige Vogelarten verwenden ihr Nest immer wieder, teils lebenslang! Vogelarten wie Meisen jedoch nur 1 Saison. Nistkästen mit verwaisten Nestern werden meist gemieden!

Sie haben Nistmaterial in den Kasten eingebracht.

Das Einbringen von Nistmaterial führt meist zur Meidung des Kastens. Sie können geeignetes Nistmaterial im Bereich um den Kasten im Garten verteilt anbieten. Die Vögel bauen sich ihre Nester selber.

Der Nistkasten beherbergt ein Wespen/Hornissennest.

Ab ca. April/Mai kann es passieren, dass sich Wespen im Nistkasten breitmachen. Durch das frühe Stadium bleibt das für den Beobachter meist unbemerkt. Die Vögel hingegen sehen es beim Anflug des Kastens und meiden ihn teilweise.

Zu geringer Abstand zu anderen Nistkästen.

Sind die Abstände zu gering, kann das auch zu Leerstand führen, oder ein brütendes Vogelpaar verjagt die Interessenten der verbleibenden Kästen!

Nistkasten wurde zu spät angebracht.

Wurde der Nistkasten zu spät aufgestellt, bleibt er leer. Bis spätestens März solte ein Nistkasten an seinem Platz hängen.

Die Küken sind gestorben – Mögliche Gründe

Es gibt eine Reihe von Dingen, die zum Tod von einzelnen Küken oder der ganzen Brut führen können. Viele Dinge sind äußere Einflüsse, auf die man als Mensch kaum oder keinen Einfluss hat. Andere Einflüsse wie z.B Katzen oder Specht-Attacken sind dagegen teilweise vermeidbar! Eine gewisse Sterblichkeitsrate ist von der Natur auch „eingeplant“, – daher auch die meist höhere Anzahl von Eier. Man sollte beachten, dass auch nach dem Ausflüg der Küken in die Freiheit gerademal etwa 10% das erste Jahr überleben!

Sind die Küken gestorben, sollte der Kasten schnell geräumt werden! Mit etwas Glück wird ein neuer Versuch gestartet! Ist das Nest verlassen aber die Brut lebt noch, kann ggf. eine Wildvogelstation die Rettung sein.


Mögliche Ursache:
Beschreibung:
Die Elterntiere sind gestorben oder haben das Nest aufgegeben.
Auch hierbei spielen Katzen wieder eine größere Rolle, ebenso aber auch Raubvögel wie der Sperber. Die Brut verhungert schlicht. Ist man sich ganz sicher, kann man ggf. die Brut durch eine Wildvogelstation retten!

Es gibt zu wenig Insekten.
Bietet das Umfeld des Nistkastens zu wenig Insekten, führt das zu hoher Sterblichkeit oder gar zum Totalverlust! Sie können aus der Zoohandlung Lebendfutter besorgen und es den Vögeln in Sichtweite zum Kasten anbieten!

Große Hitze.
Bei sehr hohen Temperaturen steigt auch die Todesrate, teils durch Verdursten oder Tod durch die Hitze selbst. Küken nehmen Wasser ausschließlich über die Insektennahrung auf! Niemals Wasser in die Mäuler geben! Die Küken ersticken und sterben oft!

Große Kälte.
Ist es andauernd sehr kalt, führt das meist auch zu Nahrungsmangel. Der Kältestress mit Nahrungsmangel in Kombination führt ggf. zum Tod. Die Wahrscheinlichkeit ist in Kästen in denen es zieht mangelns Isolation erhöht.

In der Nachbarschaft werden viele Pestizide versprüht.
Werden in der Nachbarschaft viele Pestizide versprüht, wird ggf. kontaminiertes Futter verfüttert da tote Raupen/Käfer usw. schneller gefunden werden. Leider führt das aber oft binnen einiger Stunden zum Tod der Küken, in Einzelfällen sogar zum Tod der Elternvögel! Verzichten Sie auf diese Stoffe, ggf. sprechen Sie die Nachbarn darauf an!

Falsches Futter verfüttert.
Es kann vorkommen, dass (unerfahrene) Elternvögel die Brut mit unggeignetem Futter versorgen. Dazu zählt z.B Körnerfutter welches erwachsene Vögel zumeist besonders im Winter fressen. Jungvögel können dieses aber nicht verdauen und es fehlt an Wasser. Die Küken verdursten im Prinzip. Stellen Sie für die Dauer der Brutsaison die Fütterung von Körnerfutter am Futterhaus ein! Gff. dort Lebendfutter anbieten!

Nesträuber haben zugeschlagen.
Nesträuber wie z.B der Buntspecht hämmert Nistkästen auf um die Brut an die Eigene zu verfüttern. Doch auch Katzen, Marder, Waschbären, Mauswiesel und co. sind nicht zu unterschätzende Feinde. Schützen Sie den Nistkasten durch geeignete Maßnahmen wie Spechtschutzplatten am Flugloch, Katzenabwehrgürtel usw. Geplünderte Nester sind teilweise leer oder stark verunstaltet!

 
küken tot

Nistkasten richtig reinigen

Die Nistkästen von Vögeln wie den Meisen sollten nach jeder Saison geräumt werden. Im verwaisten Nest befinden sich viele fiese Parasiten wie Flöhe und Milben, die eine erneute Brut direkt befallen würden, – nebst möglicher Krankheiten. Erfahrene Meisen meiden den Kasten daher. Mitunter wird aus Mangel an Alternativbrutstätten einfach ein neues Nest über das alte gebaut was das Milbenproblem aber nicht löst und dazu die Angreifbarkeit durch Nesträuber wie dem Specht, Katze oder Marder/Waschbären erhöht, da das Nest durch das Aufsetzen aufs Alte darunter viel näher am Einflugloch läge.
 

Der richtige Zeitpunkt zum Säubern

Nistkästen von Vögeln wie den Meisen sollten geräumt werden sobald das Nest verlassen wurde und die Küken ausgeflogen sind, – dann haben verbleibende Parasiten keine Chance bis zum erneuten Nestbau im Kasten zu überdauern. Spätestens aber im Winter sollte der Kasten leer sein. Wenn das Nest im Winter entfernt werden soll sollte man sorgfältig prüfen, ob der Kasten nicht von einem Überwinterungsgast wie z.B einem Siebenschläfer bewohnt wird!

Die richtige Ausführung

Verzichten Sie beim Reinigen von Nistkästen auf Reinigungsmittel! Vogelnester beherbergen oft viele Parasiten. Halten Sie Ihre Haare vom Geschehen fern. Mit Glatze besteht die Gefahr einer Übertragung mit z.B Flöhen nicht*. Sie können das Nest mit den bloßen Händen anfassen, – da kann nichts bei passieren, – Händewaschen aber nicht vergessen!


Entfernen Sie das Nest und bürsten Sie den Kasten mit einer Feilenbürste oder Drahtbürste sorgfältig aus, bis die dunklen Verfärbungen weitgehend weg sind. Sie können den Kasten auch ergänzend mit einem (Industrie)Staubsauger aussaugen, dann ist er fast wieder wie neu! Optional können Sie den Kasten auch mit kochendem Wasser ausgießen.

Reinigungsmittel aller Art sind allerdings tabu!


Ich benutze eine Spachtel zur Nestentfernung, danach eine Feilenbürste zum Ausbürsten und mit einem Staubsauger sauge ich den Staub/Reste ab. Ich bin da sehr gründlich und am Ende sieht der Kasten wieder fast aus wie Neu! Im Video sieht man das auch nochmal schön!

 
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