Livestream vom Aussterben der Igel
Was in der Überschrift ggf. etwas anstößig erscheinen mag, ist leider bittere Realität geworden!
Wer meine Seiten schon seit 2020 verfolgt, erinnert sich sicher an mein Igelprojekt welches besonders 2020 sehr erfolgreich war. Es gab viel zu sehen und auch zu lernen. Zeitweise kamen bis zu 5 Igel, davon 4 zeitgleich im Igelfutterhaus.
Dann letztes Jahr kamen im Mai 2 Igel zurück und schließlich der Abriss nachdem plötzlich massive Waschbärenprobleme aufkamen. Hier zu Hause killte er mindestens 1 Igel, in unserer 500 m entfernten Firma gab es immense Schäden im Dach.
Nach kurzer Zeit verschwand auch der andere Igel und damit war das Thema „Igel“ bei mir daheim in Siegen gelaufen! Die Igelhäuser blieben fortan leer, höchstens Mäuse erschienen noch auf der Bildfläche…
Ich startete einen Aufruf um das Projekt auszulagern als Patenschaftsprojekt. Es fand sich ein „Igelhaus-Pate“ aus Wilnsdorf, ca 25 min entfernt. Ich baute hier die Igelzelte ab und dort auf – seitdem gibt es wieder Igel zu sehen, teils unregelmäßig aber immerhin. Doch auch hier gab es zuletzt Waschbärenprobleme.
In Lüdenscheid bei meinem Freund praktisch im Wald sah ich letztes Jahr einen Igel – prompt habe ich ein Igelhaus und Schlafhaus dort aufgemacht. Es kam nach wenigen Tagen der erste Igel zu Besuch. Späer dann 2 regelmäßig. Doch nach kurzer Zeit war auch hier Ende und seit 1 Jahr hat sich kein Igel mehr sehenlassen.
Dann habe ich vor ca 1 Monat bei mir hier in Siegen erneut nochmal ein Behelfs-igelfutterhaus errichtet – einfach zum Testen, ob es nicht doch vllt wieder etwas Stacheliges auf 4 Beinchen gibt – leider kam statt einem Igel nur der Zonk!
Nüchtern ausgedrückt sind wir hier live am Zuschauen, wie der Igel ausstirbt! Die Igelhäuser bleiben leer wo es vorher Igel gab…
Doch könnte man m.M nach etwas aktiv unternehmen und vielleicht den Igel wieder ansiedeln. Besonders der Lüdenscheider Standort im Wald müsste eigentlich fast paradiesisch für Igel sein. Aber auch bei mir daheim im Garten würde ich das Gelände als durchaus „igelfreundlich“ bezeichnen. Es gibt einen kleinen Teich mit Ufern, bei denen hineingefallene Tiere auch wieder rauskommen und neben Totholz auch verwilderte Ecken, durch die Igelhäuser dann auch Futter im Überfluss.
Von einigen Nutzern in Facebook kam schon der Tipp, in entsprechenden Auswilderungsgruppen mal nachzuhaken.
Das was wir hier erleben, sollte zugleich auch eine Mahnung sein, unsere Umwelt pfleglicher zu behandeln und speziell den scheußlichen Trend stoppen, Grundstücke in Schotterhalden zu verunstalten, alles „unaufgeräumte“ platt zu machen und stattdessen einfach mal „Ecken“ Natur sein zu lassen. Könnte ich mir ein großes Grundstück leisten, würde nur ein Teil genutzt, den Rest würde ich in ein kleines Biotop verwandeln…