schlüpfende Küken

Die Kohlmeise tötet ihre letzten beiden Küken

WARNUNG: Dieser Beitrag, insbesondere das Video, ist für Kinder oder zart besaitete Zuschauer möglicherweise ungeeignet und verstörend auf Grund von grausamen Szenen! Dennoch gehört auch sowas in eine neutrale und wahrheitsgemäßge Dokumentation, auch das ist Natur. Besonders scheußliche Szenen werden aber stets mit einer Inhaltswarnung versehen – Niemand muss sich diese Inhalte ansehen!

 

Heute war ein grauenhafter Tag, – zumindest im Nistkasten Arbeit. Schon die Vortage verendeten immer wieder Küken, wobei sie zum Schluss auch noch lebende Küken aus dem Nest geworfen hat. Heute wurde aber ein neuer Gipfel der Grausamkeiten (nach menschlichem Denken) erklommen! Das Drama nahm schon seinen Lauf, dass das Männchen nicht mehr zum Füttern kam und die ganze Arbeit an der Meisenmutter hing. Zum anderen ließ die Fütterung aber auch stark zu wünschen übrig und viel Zeit hockte sie auf den Küken in der Nestmulde, obwohl wir hier die letzten Tage Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad hatten.

 

Heute morgen gab es dann noch 2 Küken, die ebenfalls nur sporadisch gefüttert wurden und gegen 12 holte sie dann ein noch zappelndes Küken aus dem Nest heraus und fing an, auf diesem einzupicken. Immer auf das Kotungszentrum und weidete das Küken schließlich aus. Sie pickte Gedärm und Organe aus dem Inneren des noch immer lebenden Kükens heraus. Ein Anblick, der sogar mir einen kalten Schauer den Rücken hinunterunterlaufen ließ! Kurz nach dem Massaker schaffte sie dann das nun tote Küken hinaus aus dem Nistkasten.

 

Versuchte Rettung – doch ich war zu langsam!

 

Nun hockte das letzte Küke alleine in der Nestmulde. Locker 1,5 Stunden lang. Ähnlich wie im Vorjahr versuchte ich dann über die Vogelgruppe in Facebook eine Wildvogelstation ausfindig zu machen. Ich suchte wie bescheuert im Messenger nach dem Chatverlauf mit der netten Frau von der privat betriebenen Wildvogelstation in Waldbröl, kam aber auf keinen grünen Zweig, da ich den Namen nicht mehr am Schirm hatte und die Wortsuche (um den Chat zu finden) ebenfalls nicht funktionierte. Wie Sie selber wissen, ist Facebook ein einziger K(r)ampf geworden, was Bedienbarkeit und Ladezeiten angeht. Einfach nur ätzend!

 

Dann versuchte ich es in der Gruppe durch einen neuen Beitrag. Ich hatte den kaum abgeschickt, da kam die Meisenmutter nach fast 2 Stunden Abwesenheit mit Futter zurück. Allerdings schien es eher eine Henkersmahlzeit gewesen zu sein, die das Küken nicht (mehr) annahm – vermutlich das Todesurteil und die finale Runde des Massakers begann.

 

Wieder wurde das Küken zappelnd aus dem Nest gezogen und wieder Gedärm und Organe vom Poloch ausgehend rausgerissen! Dieses Mal zeigte das Küken selbst nach dieser regelrechten Hinrichtung noch deutliche Lebenszeichen. Es waren absolut verstörende Bilder, – auch für mich als 30 jähriger Mann, der Tiere nicht vermenschlicht! Nach kurzer Zeit nach der Aktion war das Küken dann tot und sie versuchte es mehrfach wieder rauszuwerfen – ohne Erfolg. Sie versuchte sogar, das von ihr selbst gekillte Küken noch mit einer dicken Raupe zu füttern…

 

Alles in Allem sehr harter Tobak und definitiv nichts für Kinder, – darum auch all die Inhaltswarnungen heute!

Spekulationen

Viele Zuschauer unter Ihnen stellen sich nun die Frage nach dem Warum! Die stelle ich mir ebenfalls!

Die Wahrheit werden wir denke ich nie erfahren aber ich persönlich glaube, dass hier das Fehlen des Partners zusammen mit einer bescheidenen Futtersituation gepaart mit parasitärer Last im Nest der Untergang der Brut war. Ich werde den Nistkasten möglicherweise noch an diesem Abend/Nacht räumen. Mit etwas Glück gibt es eine Ersatzbrut. sollte Madame einen neuen Partner finden!

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11 Responses

  1. Es war einfach schlimm. Nach den Erfahrungen der letzten Tage hatte ich jedesmal Schiss wenn die Mutter einflog, da die Aktionen gegen noch lebende Küken für mich immer völlig überraschend kamen. Ich hatte immer auf Fütterung gehofft.
    Nun, danke für die Rettungsversuche und die Beseitigung des traurigen Anblicks.
    Ist auch nicht ohne.

  2. Nach dueser furchtbaren Szene, die ich auch gesehen habe ich versucht zu recherchieren
    und bin auf einen Bericht gestoßen der folgenden Inhalt hatte: Ein typisches Symptom für Flohbefall zeigt eine starke Unruhe des Vogels. Die winzigen Parasiten sind bei gründlicher Untersuchung der Haut und des Gefieders meist leicht zu finden. Bei Jungtieren im Nest, die von Flöhen belästigt werden, kann es durch den Blutverlust zu Entwicklungsverzögerungen kommen. Insgesamt kommen Vogelflöhe seltener vor als andere Vogelparasiten. Bei Flohbefall ist immer an die Ansteckung mit Bandwürmern zu denken, da sie typische Zwischenwirte für Bandwürmer (Cestoden) sind.
    Ich habe mir noch eine Weile das Nest angesehen und man konnte deutlich die krabbelden dunklen länglichen Tiere darin erkennen. Auf jedenfalls würde ich den Nistkasten mit heißen Wasser in der unteren Hälfte behandeln, um eventuelle vorhandene Larven zu töten.

  3. Im Nest tummelten sich ja die Würmer und Parasiten. Muss man das Haus vielleicht „desinfizieren“ oder sowas? Nicht das da noch etwas überlebt hat und auf die nächste Brut übergeht? Kenne mich da nicht aus. Aber schon heftig. Vielleicht haben die Parasiten was im Gehirn der Meise verändert. Ist doch bei Menschen auch so das Parasiten psychische Störungen hervorufen können.

  4. Ich bin letzten Sonntag auf diese Seite gestoßen. (durch Radio Siegen) Und ich finde es total faszinierend und spannend.
    Gestern Mittag (beim Essen) wollte ich nochmal rein schauen und war dann doch recht geschockt. Ich hab das nicht erwartet, mein Wissen über Vögel ist eher spärlich. Aber das die so brutal sein können…
    Nun ja 😅 Reiseintopf werde ich nie wieder essen können und die Vögel als niedlich empfinden auch nicht.

  5. Oh ja, die Natur kann brutal sein. Es wäre nun wirklich sehr interessant den Grund für das Verhalten der Vogelmutter zu verstehen, vor allem warum sie den Körper geöffnet und herausgepickt hat. Krank haben die Jungvögel doch nicht ausgesehen. An Mangel an Futter kann es doch auch nicht gelegen haben, denn in der Natur krabbelt doch genügend herum. Das wäre doch was für einen Vogelpsychologen.

  6. Bin kein Profi, hatte aber selbst unglaubliche Bilder/Videos in meinem Bruthaus mit angesehen Ende April 2024 – es hat kein Baby überlebt, einige wurden getötet und zerlegt. Habe das Vogelhaus gleich beräumt.

  7. Meines Wissens, hat die Meise Ihre Jungen zerkleinert, vor allem der harte rundliche Verdauungstrakt entfernt, um die durch das Loch zum Entsorgen zu bekommen. Warum die das macht, als die Küken noch leben, ist mir schleierhaft…sehr gruselig…

  8. Genauso hat es sich gestern bei uns abgespielt. Heftige Bilder, nicht zu verstehen, warum die Vogelmutter so brutal vorgegangen ist. Wir waren geschockt.

  9. Private Wildvogelstation Private Wildvogelhilfe Karen Bülles
    0171 3736391

    Ist auch auf Facebook zu finden.
    Ich habe mir das Video nicht angesehen. Habe selber einen Meisenkasten mit Kamera aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Gegen Parasiten Pinsel ich den Kasten mit Kieselgur ein. Bei Befall während der Brut kann man auch mit einen Strohhalm etwas Kieselgur einpusten. Dieses Gesteinsmehl zerstörst den Chitinpanzer der Flöhe etc. meine Meisen sind letzte Woche ausgeflogen. 9 von 10 Küken haben es dieses Jahr geschafft

  10. Vielleicht ist das ausbleiben des Vaters darauf zurück zu führen, dass dieser von einer freilaufenden Katze/Kater getötet wurde.
    Ansonsten habe ich, als noch zwei Küken im Nest waren, beobachtet, dass das Muttertier die Kotkugel eines Küken gefressen hat.

    PS: Eine tolle Web-Site und vielen Dank, dass du diese Mühe machst!!

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